Tülü, Yatak, Gabbeh – Hochflorteppiche der Nomaden

Yatak, Zentral-Anatolien, Kecimusine
Yatak, Zentral-Anatolien, Kecimusine, 194 x 112 cm

„Der Schlafteppich“
Hochflorteppiche der Nomaden

Die frühesten Formen eines Teppichs waren schon in der Steinzeit zusammengenähte oder auch große Tierfelle. Sie wurden als Schlafunterlage und zum Isolieren gegen Wärme und Kälte für die Lebensmittel, Fleisch, Getränke, etc. dringend gebraucht. 9000 bis 8000 v. Chr. bestimmte Tierzucht (Schafe, Ziegen, Rinder…) und Ackerbau mehr und mehr das Leben der Menschen und veränderte (revolutionierte) es grundlegend.
Die Tierfelle wurden auf größere Flächen zusammengenäht und waren als Unterlage besser geeignet. Schon in dieser „Früh-Zeit“ begann „Frau“ auch durch Einknüpfen von Knoten in das Gewebe eine perfekte Tierfellnachbildung herzustellen. Bis in die heutige Zeit sind diese „ursprünglichen Schlafteppiche für das nomadische Leben v. Finnland bis Nordafrika, von der Mongolei bis zum Balkan unverzichtbar. In jeder Region waren sie im Alltag in Gebrauch. Berber, Flokati, Tülü, Yatak, Gabbeh.um nur einige Bezeichnungen für diese Hochflorteppiche zu nennnen, haben meist einfache Symbolik und sind oft aus ungefärbter Schaf- und Ziegenwolle hergestellt. Aber auch mutige, mehrfarbige Exemplare begeistern durch ihre Eigenständigkeit. Sie sind die Vorläufer des heutigen Teppichs.